Migration & Mobilität - für mehr Bewegung im sozialen Raum

Ein Aktionsbündnis aus Sportwissenschaft, Sportvereinen und Gemeinwesenarbeit in Oldenburg

Ausgangslage

In der Bundesrepublik lebende Frauen mit Migrationshintergrund nutzen die Präventionsangebote des Sport- und des Gesundheitssystems signifikant weniger als andere Bevölkerungsgruppen – mit der Folge einer oft erheblichen gesundheitlichen Fehlversorgung. Ziel des Bündnisses ist es, diesem Zustand wirkungsvoll zu begegnen.

Lebensstil als Ansatzpunkt

Zu diesem Zweck wird in der Zusammenarbeit von Wissenschaft, sozialpädagogischer Gemeinwesen- und Sportvereinsarbeit ein übertragbares Modell zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung für Frauen in sozial und gesundheitlich benachteiligenden Lebensverhältnissen entwickelt. Leitend ist die Idee, dass eine Nachhaltigkeit der Fördermaßnahmen nur gewährleistet ist, wenn diese die objektiven Lebensbedingungen und die subjektiven Verhaltensgewohnheiten gleichermaßen berücksichtigen und den erworbenen Lebensstilpräferenzen der Adressatinnen entgegenkommen. Deshalb werden diese – ebenso wie Migrantenorganisationen – aktiv in die Entwicklung aller Maßnahmen einbezogen und als verantwortliche Subjekte der Umgestaltung der eigenen Lebensweise adressiert.

Das Aktionsbündnis

Im institutionalisierten Austausch der unterschiedlichen Perspektiven aller Bündnispartner sollen über wechselseitige Beobachtung konzeptionelle und praktische Schwächen erkannt, reflexiv zugänglich gemacht und behoben werden können. Eine kontinuierliche Prozess- und Effektevaluation aller Sport- und Gesundheitsangebote stellt deren permanente Anpassung an die Nachfragen der Zielgruppe sicher. Politisch wird das Projekt u.a. durch die Gründung eines Arbeitskreises „Sport, Gesundheit und Migration“ bei der Integrationsbeauftragten der Stadt Oldenburg abgesichert. Ergebnis der Bündnisarbeit wird ein Konzept sein, das sich auch für andere Städte eignet.